Beschreibung
Elisabeth Suter-Wilhelm lebte vor ihrem Tod im Altersheim Rondo. Dort erschien im hauseigenen Magazin zu Lebzeiten folgender Lebenslauf:
Ich wurde am 22. November 1925 als drittes Kind in der Höli Safenwil geboren. Unsere Eltern bewirtschafteten ein kleines Heimetli. Unser Vater war Waldarbeiter, unsere Mutter Bäuerin, denn sie besorgte vor allem das Heimetli. Wir hatten 4 Kühe, 2 Schweine und Hühner. Mit meinen beiden älteren Brüdern musste ich schon früh auf dem Heimetli mitarbeiten. Wir drei durchlebten daher eine strenge, jedoch lehrreiche Kinder- und Jugendzeit. Die 5 Jahre Primar- sowie die 3 Jahre Sekundarschule besuchte in Safenwil.
Im Gegensatz zu meinen Brüdern durfte ich keinen Beruf erlernen. Die von Kind an gelernte Arbeit auf dem Hof gefiel mir, deshalb fiel es mir auch nicht schwer, nach dem Schulabschluss weiter mit der Mutter den Hof zu bewirtschaften. Während der strengen Zeit von Frühling bis Herbst arbeitete ich zu Hause, im Winter konnte ich in der Färberei in Zofingen arbeiten. In diesem Rhythmus arbeitete ich etwa 9 Jahre.
Bei einem Jugendtreff lernte ich Kurt, meinen späteren Ehemann kennen. Im Mai 1950 läuteten für uns in Gränichen die Hochzeitsglocken. 1951 wurde uns Marlies und zwei Jahre später Kurt geschenkt. 1954 durften wir unser neues Eigenheim mit Garten beziehen. Mit viel Liebe pflegte ich den Garten, wo Gemüse aber auch Blumen prächtig gediehen. In meiner Freizeit strickte ich vor allem für die Kinder Pullis oder stickte Kissen.
Die Kinder «flogen» aus und das Haus wurde für uns zwei langsam zu gross. Deshalb zogen wir 1994 in meine alte Heimat nach Safenwil, wo wir uns in einer 3,5 Zimmer-Wohnung neu einrichteten. Leider machte sich bei Kurt 1998 eine heimtückische Krankheit bemerkbar, welche eine Einweisung ins Rondo im Dezember 2002 unumgänglich machte. So oft ich konnte, besuchte ich ihn hier, bis er am 1.1.2004 für immer seine Augen schloss.
Im Frühling kam ich «ferienhalber» ins Rondo, mir gefiel es hier so gut, dass ich mich entschloss, gleich zu bleiben. Das Altersheimleben bringt ja auch viele Vorteile, man ist nie alleine und wenn man etwas braucht, ist immer jemand hier. Nun habe ich mich also endgültig im Rondo «eingenistet» und meine Kinder sowie die 4 Gross- und 4 Urgrosskinder besuchen mich auch hier regelmässig, was mich sehr erfreut.
Elisabeth Suter-Wilhelm verstarb am 3. Februar im Altersheim Rondo in Safenwil.